Dreifaltigkeitsstatue

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Die Dreifaltigkeitsstatue ist das älteste öffentliche Standbild in Komorn, das auf dem einstigen Marktplatz der Stadt 1715 aufgestellt wurde, doch seine Geschichte reicht in frühere Zeiten zurück. Während des Rákóczi-Freiheitskampfes geriet Komorn nämlich zwischen zwei Feuer: in der Burg waren die Österreicher, am Stadtrande die Kuruzen, die Burgkanonen waren auf die Stadt gerichtet – falls die Stadttore für die Kuruzen eröffnet werden sollten. Da hat die Bevölkerung der Stadt abgelobt: sollte die Stadt davonkommen, lässt man auf dem Marktplatz eine Dreifaltigkeitsstatue errichten. Darauf weist eine lateinische Inschrift auf dem Sockel hin; dies lautet in der Übersetzung von Mihály Mácza wie folgt: “Im Jahr 1703 hatten wir Angst vor dem unruhigen Feind, der sich aber insofern als guter Freund erwies, dass er uns mit dem Schlimmsten drohend, uns lehrte, Gutes zu tun. Damit die Gewehre der Menschen nicht schaden, rüsteten wir uns mit Gottes Hilfe aus und gelobten, diese Statue der heiligsten göttlichen Dreiheit zu stellen, um sie um Schutz zu bitten. Gott nahm unser Gelöbnis gnädig an und erlaubte den feindlichen Gewehren nicht, diese Stadt zu demolieren.” In den Stürmen des Freiheitskampfes konnte man die Statue noch nicht anfertigen, von 1710 an plagte die Bevölkerung der nächste Schlag: die Pest erreichte die Stadt. An manchen Tagen fielen mehr als 50 Menschen der Krankheit zu Opfer. In den Momenten des Entsetzens gelang es dem Pfarrer der Sankt-Andreas-Kirche, István Cserkó, den Stadtrat zu seinem früheren Gelöbnis zu überreden,eine Dreifaltigkeitsstatue aufstellen zu lassen, und auch dazu, außerhalb der Stadt am Preßburger Tor, eine Kapelle zu erbauen, um die Himmlischen zu versöhnen.

Unmittelbar nach der Pestepidemie wurde am Stadtmarkt nur eine zeitweilige Dreifaltigkeitsstatue aus Holz errichtet. Der Grundstein der heutigen Statue wurde am 2. Februar 1714 von dem Komorner Prior der Jesuiten gelegt, und 1715, an einem Sonntag der Heiligen Dreiheit, von dem Prior selbst eingeweiht.

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